menü:
der patriot
koch: john
host: rok
aperitif: grapefruit-welsch
welschriesling, grapefruit-saft, bitter lemon im verhältnis
1:1:1 mischen und eiskalt servieren
zum hauptgang: steirisches bier
zum dessert: bailloni likör
vorspeise: steirer lieben´s griechisch
1kg paradeiser
einige, kleine gurken
2 große, grüne paprika
1 glas oliven
2 rote zwiebel
salz, pfeffer, oregano
1 packung schafskäse
balsamico, kernöl
steirisches schwarzbrot
bratlfett´n
paradeiser, gurken, paprika in stücke schneiden, den zwiebel
in kleine ringe. oliven beigeben. würzen, mit balsamico und
öl marinieren. gut durchmischen. danach den salat mit den
gewürfelten schafskäse garnieren und noch ein wenig
oregana drüberstreuen. mit schwarzbrot und bratlfett´n
servieren.
hauptgang: nationalgericht no. 1 !?
schweinskarree mit speck und schwarte, gute 2 kg
ein paar schweinsknochen
einige esslöffel schweineschmalz
eine handvoll knoblauchzehen, kümmel, salz
ein wenig mehl
eine packung semmelwürfel
3 eier
salz
1/8l milch
ca. 100g butter
einen großen bund petersilie
einen großen zwiebel
erdäpfel
schweinskarree mit schwarte nach unten ca. eine 1/4 stunde im
kochenden wasser baden, um die schwarte weichzukriegen. diese
danach mit einem scharfen messer einschneiden. das fleisch mit
salz, kümmel und den gepressten knoblauch einreiben. die
knochen mit dem schweineschmalz und ein bißchen wassser
in die bratpfanne geben und das schweinskarree drauflegen. die
bratpfanne in das ca. 220° heiße backrohr schieben.
die garzeit (bei fallender hitze, zum schluß etwa 150°)
in minuten berechnet sich aus der formel: höhe des braten
in cm x daumenlänge in cm x Pi -> 7cm x 6cm x Pi = 130
min. den braten gut versorgen, d.h. zwischendurch mit bratensaft
übergießen und, wenn notwendig, heißes wasser
nachgeben. geschälte, in spalten geschnittene, erdäpfel
zum braten dazugeben. inwischen den gehackten zwiebel in reichlich
butter glasig schwitzen, die gehackte petersilie dabei kurz mitandünsten.
kühlen lassen. die semmelwürfel mit den versprudelten,
eiern, milch und der zwiebel-butter-petersilie-mischung gut durchkneten.
rasten lassen. die knödelmasse in eine wurstähnliche
form bringen und in ein frisches, gebuttertes gschirrhangerl einrollen.
mit kabelbinder enden verschließen und im kochenden salzwasser
eine gute halbe stunde ziehen lassen. der fertige braten rastet
nun ein wenig. inzwischen die knochen rösten, mit mehl bestäuben
und mit wasser ablöschen. kurz einkochen, abseihen, mit bratensaft
mischen.
dessert: wachauer schimmel
2 packerl getrocknete marillen
1 flasche marillen pago
1 fläschen bailloni likör
gorgonzola
marillen in pago und likör über nacht einwacken, damit
sie sich gscheit ansaufen. marillen mit gorgonzola anrichten.
übrige soße drübergießen.
Der Patriot
Zur Premierenfeier traf sich diesmal die europäische
High Society und trieb es auf das Wildeste: ein leckerer Grieche
sodomiert von einem Steirer, das ganze aufs Dezenteste dressiert
vom Meister John, der als Überraschungsgast ein zart-knuspriges
Schwein einlaufen ließ, in Begleitung eines strammen Serviettenknödels,
dessen es sich nicht schämen musste, im Gegenteil...die Kunst
des Maitre ließ uns erschaudern. Nicht eingeladen war das
Saure von Kraut, das aber als Vertretung seine Base, die Grundbirne
zu Kreuzkümmel, schickte. Durchaus adelig auch die Nachhut,
ein weisser Schimmel aus italienischen Landen, der Kurier der
Kaiserin brachte uns paradiesische Aprikosen dar und auf einer
etherischen Welle von Fruchtverzückung glitten wir langsam
in das kulinarische Nirwana hinüber........
joe
Haubenküche
John, Gott der Herdplatte, des Messers und des Backrohrs stieg
vom Himmel herab um uns kleinen Würsteln zu zeigen, was Kochen
sein könnte. Der Salat eine Huldigung an die Mutter Gottes
im griechisch orthodoxen Ritus. Garniert mit dem echten Tieropfer
Flusskrebs dargebracht von den Hohepriestern Wojdel
und Roland. Die koschere Schlachtung durfte jeder selbst vornehmen.
Das Schweinsbraterl ein Gebet an den Erlöser. Der Wachauer
Schimmel ein Engelshauch, gehüllt in zartes Weiß. Macht
John zum Papst und tretet der Kirche wieder bei!
rok
Eine Klasse für sich!
Koch John hebt das Niveau in nicht geahnte Höhen. Nach fruchtigem
Aperitif reichte er uns eine gelungene Kombination aus Urlaubsstimmung
und Heimatboden. Ich schäm mich fast noch immer dafür
keine Oliven zu essen, der strafende Blick des Meisters wird mir
wohl immer in Erinnerung bleiben. Danach kam das wohl beste Gericht
seit es Grindcooking gibt. Die heimlichen Kochkurse unseres Freundes
John hinterlassen also doch ihre Spuren. Perfekt knusprige Schwarte,
leckerer Saubraten und auch die Knödel locker flaumig. Beim
Dessert musste ich den Koch schon wieder verärgern. Tut mir
leid, aber Gorgonzola kann ich einfach nicht essen, ich hoffe
nur, durch das Mitbringen meiner selbst gefangenen Krebse, zur
Versöhnung beigetragen zu haben. Nach dieser Vorlage wird
es für alle Nachfolger schwer auch nur annähernd das
Level zu halten.
Wojdel