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hundsdreck/first
comixbook
DARK
SIDES
Exhibition
Das Comixheft hundsdreck und andere Geschichten aus
der Peripherie für Erwachsene erzählt aus dem Leben Manfred
Helds, den der allgegenwärtige Hundedreck in die Verzweiflung
treibt. Unterbrochen wird die Geschichte von Arbeiten des Gleinstättner-Cartoonisten
rok©, eingefasst sind die Blätter von den Extremen Doktorspielen
(ohne lustvolle Gesichtssitzung).
Erhältlich um Euro 15.-- bei
Christof Lang, 8443 Gleinstätten 204
Roman Klug, Mohsgasse 6/2/V, 8020 Graz
Am 24.Juli hat Professor Gollowitsch die Ausstellung hundsdreck
von rok© eröffnet. Am 27.Juli 1998 hat Roman Klug die
Ausstellung beendet.
Wie bei seinen anderen Arbeiten hat uns Roman Klug auch hier gefordert.
Hundsdreck verstehen nicht alle: "Ist diese Direktheit notwendig?"
"Sagen Sie dem jungen Mann, gut ist man auch ohne Provokation!"
71 haben ihn dennoch gesehen. Kunstverständige und Neugierige,
ohne Hund und mit. Wie etwa Herr A., der mit sauberer Begleitung
und einer großen Aura Äthanol das Schloss betrat, zielstrebig
zu den mitten im Schlosshof aufgelegten Comixheften schritt und,
scheinbar vorbereitet, mehrmals "Total abstrakt" murmelnd
über die Penetranz von Hunddreck Menschenkot philosophierte,
ehe er mit winzigen Schritten zu den Krassen von San Franzisko huschte
und die Comixsprache heftig verriss.
Die musikalische Einleitung der Ausstellung Waschmaschine
und Fußmassagegerät, Karl May-Schallplatten, Mikrofon,
Bass, Gitarre, Keyboard erzeugte eine ganz eigene Stimmung.
Stefan Ehgartner mit sphärischen Gitarreklängen, viel
zu kurz, fas zu dezent, Roman Klug am Bass, Sigrid Hoffman am Pult
mit Plattenspieler, Mikrofon und allerhand Utensilien.
Christof Lang
Comics wollen vielfach ein Dilemma aufzeigen: Klischees erden zu
Zwängen, Parolen werden wichtig. Beim Lesen der Comics identifiziert
sich der Leser mit einer der Idolfiguren und verlässt dabei
den banalen Alltag mit seinen spezifischen Schwierigkeiten und schwingt
sich auf einfachere Bildsprachformen: Uneingeschränktes Heldentum
ohne Grenzen, das Unwahrscheinliche gelingt.
Comics sind moderne Mythen, moderne Ikonen, reale Wirklichkeiten,
aufgerichtete auf einer Schutthalde ideologischer Restbestände,
die sich noch einmal ins volle Licht zu setzen suchen: Ein papierener
Traum. Leicht unheimlich in seiner phrasenhaften Leere und als Phrase
gefährlich in seiner Verführung.
Comics sind eine Gattungsmischung. Sie gehören der bildenden
Kunst an und zugleich der Literatur.
Roman Klug verlässt die herkömmliche grafische Bildsprache.
Auch der Aufbau des Comicbuches wechselt die Standorte und Situationen
wie eine Collage Originalbilder an der Wand didaktischer
Weg vom Originalbild zum Schwarz-Weiß-Druck; Vereinfachung
Verdeutlichung der Aussage-Wertigkeit des Wortes (z.B. Figur
auf Seite 4 wandert zur Mitte).
Die Bildliteratur hat sich außerordentlich schnell formal
und ideologisch zusammen mit den ästhetischen und gesellschaftlichen
Neuerungen entwickelt: Von liebenswerten Witzzeichnungen für
Kinder und Erwachsene über bissige Karikaturen und Abenteuerserien
zu Sex and Crime, zu Gesellschaftskritik und Protest.
Im Comic bei rok© wird Kommunikation zur Aufforderung und Anforderung.
Nicht Kunst-Anspruch, sondern Vermittlungs-Anspruch ist wichtig.
Witz ist für Kreativität ein wesentliches Element. Dieses
Faktum wird bei Roman Klugs Comic-Buch besonders deutlich.
Manfred Gollowitsch
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